Nach einer Begehung der Baugrube vor Ort sind die Dimensionen dieser das erste Mal greifbar: ca. 110m x 70m x 7m. Da in unmittelbarer Nähe Ministerien des Bundes liegen ist die Option, die Baugrube mit einer Vermessungsdrohne zu befliegen kurzfristig nicht umsetzbar, sodass das Aufmaß mit einem Laserscanner durchgeführt wird. Für eine spätere Georeferenzierung werden schwarzweiß Targets platziert und tachymetrisch aufgemessen, anschließend die Baugrube und Teile des umliegenden Geländes mit einem Leica RTC360 gescannt.
Im Innendienst werden die Punktwolken der Standpunkte verknüpft und über die gemessenen Targets georeferenziert. Die Auswertung dieser Punktwolke setzt sich in diesem Fall aus zwei Ansätzen zusammen. Es soll zum einem das Volumen mit der in der Software 3Dsurvey bereitgestellten Funktion berechnet werden, zum andern soll die Berechnung über das Ableiten von CAD-Punkten aus der Punktwolke erfolgen. Die zweite Berechnung wird als Plausibilitätsprüfung des ersten Ansatzes gemacht.
Bevor die Berechnung des Volumens begonnen wird, müssen zunächst nicht benötigte Objekte aus der Punktwolke entfernt werden. Diese wird so zugeschnitten, dass Bäume am Rand oder Geländeteile, die weit entfernt von der Baugrube liegen, entfernt werden. Diese Bereiche sind für die weitere Berechnung nicht relevant und werden daher nicht weiter berücksichtigt.
Für die Berechnung des Volumens über die Software muss zunächst ein DSM (digital surface model) berechnet werden. Anschließend wird der Bereich festgelegt, in welchem das Volumen ermittelt werden soll, in diesem Fall die gesamte Baugrube. Durch die visuelle Darstellung des Volumens ist eine grobe Prüfung des Ergebnisses möglich. In der Software kann eine Ausgangsfläche für die Volumenberechnung gewählt werden, welche in diesem Fall dem Urgelände vor dem Aushub der Grube entspricht. Die Ausgangsdaten für diese zweite Punktwolke erhalten wir durch die auf der Website von OpenGeodata.NRW bereitgestellten Daten. Für diese Punktwolke wird ebenfalls ein DSM berechnet, um dann über die Differenz der beiden DSMs eine Volumenberechnung zwischen der Ausgangsfläche (Urgelände) und der Baugrube durchzuführen.
Zur Überprüfung wird eine weitere Berechnung des Volumens durchgeführt. Dafür wird zunächst die Geometrie der Baugrube durch CAD-Punkte dargestellt, indem entlang der Kante der Spundwand CAD Punkte gesetzt und zu Umringen verbunden werden. Anschließend wird auf dem Boden der Baugrube ein Gitter an CAD-Punkten generiert, um eine ausreichende Dichte an CAD-Punkten zu erhalten und damit Höhenänderungen des Bodens nicht zu vernachlässigen. Aus der Geometrie der Baugrube und der Höhe kann so das Volumen zuverlässig berechnet werden.